Vor nicht allzu langer Zeit konnten wir in den sozialen Medien und im Fernseher nur schlanke, vermeindlich wunderschöne sozialverträgliche Körper sehen. Wenn ich heute den Fernseher anmache stelle ich fest, dass sich in den letzten fünf Jahren zum Glück einiges getan hat. Die Body-Positivity-Bewegung erhielt 2012 mit einem Hashtag die erhoffte größere Aufmerksamkeit.
Plus-Sizes eroberten in den letzten Jahren die Titelseiten einiger der renommiertesten Modemagazine und Kampagnen der Welt. Mit Ashley Grahams Titelbild auf der Sports Illustrated 2016 und Paloma Elsesser auf dem Cover der British VOGUE 2018 scheinen die Menschen endlich zu realisieren, dass Frauen mit einem größeren und dickeren Körper ihr Platz in der Gesellschaft zusteht und sie genauso schön sind, wie kleinere und dünnere Frauen.
Ganz besonders fällt mir dieser Trend Online auf. Wenn ich Online-shoppe sehe ich wunderschöne Frauen mit verschiedenen Körpergrößen und Kleidergrößen. Labels von sowohl High-Street- als auch Mainstream-Marken haben ihre Abmessungstabelle erweitert, um auch größeren Kleidungsgrößen gerecht zu werden. Sehe ich mich in meinem Familienkreis um, so sehe ich starke und schöne Frauen, die überwiegend große Kleidungsgrößen tragen.
Wohlbefinden ist eine Entscheidung.
Bei einem Gespräch mit meinen Cousinen haben wir uns über die Body-Positivity-Bewegung unterhalten. Wir sind uns einig, dass es wichtig ist, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen und uns nicht das Gefühl geben sollten, zu groß, zu klein, zu dick oder zu dünn zu sein. Wir sind alle Mamas und haben es erlebt, wie sich unser Körper im laufe der Jahre verändert. Die Brust wurde kleiner, Bauch und Oberschenkel dicker. Wir können Geschichten über unser Leben erzählen, warum sollte unser Körper diese Geschichten nicht auch zeigen. Mit meiner Körpergröße von 160 cm kenne ich es nur zu gut, wenn ein tolles Kleid nicht passt. Die Taille hängt an meiner Hüfte und die Brustabnäher an meinen Rippen. Meiner Cousine geht es ähnlich. Sie ist 180 cm groß und trägt die Konfektionsgröße 48. Es fällt ihr schwer in der Innenstadt ein tolles und modisches Outfit in Übergröße zu kaufen. Meistens ist sie frustriert. Dabei interessiert sie sich sehr für Mode und Trends. Begeistert hat meine Cousine mir von dem Online-Shop Happy Size Mode ab Größe 42 erzählt. Ihr super stylisches Outfit hat sie dort geshoppt. Ihre Hose sitzt perfekt und die Bluse betont ihre Taille. Sie sieht toll aus und strahlt über das ganze Gesicht. Ich sehe ihr an, dass sie sich in ihrer Haut wohl fühlt. Das macht sie noch schöner, als sie es eh schon ist!
Die Body-Positivity-Bewegung hat noch einen langen Weg vor sich. Wir Frauen sollten unseren Körper feiern und uns in unserer Haut wohl fühlen. Die Respektlosigkeit und das Gelächter und die Unfreundlichkeit anderer Menschen haben keinen Platz und keine Berechtigung!
Eure
2 Kommentare
Hallo Annalena,
Deinen Artikel finde ich sehr gut und ich hoffe, die Frauen unterstützen sich gegenseitig in diesem Gefühl!
Auch ich habe Probleme, passende Kleidung zu finden. Obwohl ich doch eigentlich mit Gr. 38 in der Norm liegen würde. Aber ich bin 1,75m groß und ich habe es umgekehrt erlebt: Die Taille sitze unter dem Busen, die Ärmel sind zu kurz….
Zum Glück kann ich mir einiges selbst nähen!
Liebe Grüße
Erika
Liebe Erika, vielen lieben Dank für deinen tollen Kommentar. Ich nähe tatsächlich oft meine Hosen kürzer und die Kleider enger. Ein Kleidungsstück selbst nähen ist natürlich ein Traum.
Liebe Grüße
Annalena